Herschfeld (hf). Von einer hervorragenden Arbeit in den Sozialstationen des Kreiscaritasverbandes Rhön-Grabfeld sprach Kreiscaritasgeschäftsführerin Angelika Ochs bei der Vertreterversammlung für das Jahr 2020. Ihnen sei es vorrangig zu verdanken, dass das Gesamtergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 2019 bei 314.322 Euro und damit nur gering weniger als im Jahr 2018 mit 320.862 Euro liegt. Die Erträge aus den Leistungen der Sozialstationen und der Tagespflege seien hier vorrangig verantwortlich. Zum Pflegeübungszentrum in Mellrichstadt konnte Angelika Ochs ebenfalls Positives berichten: „Wir haben die eingeplanten Eigenmittel von rund 50.000 Euro lediglich um 1.000 Euro überschritten.“ Angesprochen hat sie notwendige Sparmaßnahmen, bedingt durch die Kürzungen der Diözese Würzburg, immerhin sind das rund 20 Prozent an Zuschüssen, die dem Kreiscaritasverband für die Beratungsdienste fehlen. Erfreulich: Der Förderbeitrag für die Sozialstationen Bad Königshofen und Mellrichstadt bleibt bei einem Euro pro Katholik in den Mitgliedspfarreien.
An einem ungewöhnlichen Ort, nämlich in der St. Nikolaus Kirche von Herschfeld, fand der Nachholtermin der Vertreterversammlung 2020 statt. Vorsitzender Reiner Türk hatte dazu eingangs die Vertreter des Caritasverbandes für den Landkreis Rhön-Grabfeld begrüßt und auf aktuelle Themen verwiesen. Sein Dank galt Pfarrer Thomas Keßler, der das Gotteshaus für die Versammlung zur Verfügung stellte. Herausgestellt hat er die Haupt- und Ehrenamtlichen und ihnen für ihren besonderen Einsatz in Zeiten der Corona-Pandemie gedankt. Diakon Thomas Volkmuth meinte zum etwas anderen Versammlungsraum, dass die Kirche durchaus ein passender Ort sei, weil Caritas ja Teil der Kirche ist. Verwiesen hat er auf eine Bibelstelle, wo Jesus alle Menschen auffordert, die Hilfsbedürftigen stets im Blick zu behalten, aber auch das Gebet nicht zu vergessen. Es gehe ihm dabei auch um den Dienst am Nächsten, ohne jedoch dies mit Aktionismus zu tun. „Das ist auch ein Wesenszug der Caritas, bei allem Tun nie die Beziehung zu Gott zu verlieren.“
Zur Gewinn- und Verlustrechnung 2019 nannte Kreisgeschäftsführerin Angelika Ochs die Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen mit 2,5 Millionen. Die Erträge aus Leistungen der Tagespflege lagen 2019 bei 730.131,51 Euro. Zuschüsse gab es 2019 für die Caritas Rhön-Grabfeld in Höhe von rund einer Million Euro. Der Personalaufwand kostete dem Kreiscaritasverband 3,5 Millionen Euro. Zum Pflegeübungszentrum (PÜZ) nannte die Kreiscaritasgeschäftsführerin im Gesamtergebnis die Ausgaben bei 361.952,90 Euro, denen Einnahmen (inkl. Spenden) mit 310.952,56 Euro gegenüberstehen. Somit verbleiben Eigenmittel in Höhe von 51.000,34 Euro, die für den Bau des PÜZ eingesetzt wurden.
Informationen gab es von der Verbandsrevisorin Rita Rösch mit anschließender Genehmigung der Jahresrechnung und Entlastung der Vorstandschaft. Zum Stellenplan des Caritasverbandes für den Landkreis Rhön-Grabfeld sagte Angelika Ochs, dass hier immer mehr Bedarf notwendig wird. Dies gilt sowohl für die Sozialstationen als auch die Seniorentagespflegen. Nur in den Beratungsdiensten geht der Personalbestand aufgrund der Sparmaßnahmen zurück. Angesprochen hat Angelika Ochs notwendige Sparmaßnahmen, die in den verschiedenen Bereichen für den Bereich der Beratungsdienste, wo es möglich war, vorgenommen wurden. Trotzdem sei für 2021 ein Minus wohl unumgänglich. „Eine schwarze Null ist nicht zu schaffen.“ Zu den Sparmaßnahmen sagte sie, dass diese vorrangig die Beratungs- und die Geschäftsstelle betreffen.
Angesprochen hat sie die Kita gGmbH, die Unterstützung für katholischen Kita-Träger sein wird. Für die Ausarbeitung nach Beschluss des Vorstandes wurde Angelika Ochs beauftragt. Sie sieht dies als eine wichtige Einrichtung sowohl für die katholischen Kita-Träger, egal ob Caritasverein oder Kirchenstiftungen. Dienstleistungen will man anbieten und so die Verwaltung der einzelnen Einrichtungen gegen eine Umlage entlasten. Die Unterstützungsleistungen des Diözesancaritasverbandes bleiben erhalten. Kurz streifte sie noch die Corona-Zeit, die besondere Herausforderungen für die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit sich bringt. Erwähnt hat Angelika Ochs die mehrfach wöchentlich durchgeführten Tests. Gerade in dieser schweren Zeit seien alle im Ehrenamt zur Hochform aufgelaufen. So wurden von Peter Schott sieben Regeln entwickelt und damit aus der Corona-Not sieben Tugenden gemacht: Abstandhalten - Anstand behalten, Klarheit suchen – Wahrheit buchen. Zusammen halten – die Jungen und Alten, Mutig wagen – ohne zu verzagen, helfend anfassen, sich helfen lassen, Verzicht einüben – mehr das Weniger lieben und Leben entdecken – die Liebe aufwecken.